Inklusive Beschulung

Inklusive Beschulung

Im Rahmen der täglichen Zusammenarbeit von Förderschullehrkräften und Lehrkräften der allgemeinen Schule fallen uns gemeinsam immer wieder Schülerinnen und Schüler auf, für deren Entwicklung es über den gemeinsamen Unterricht hinaus, lernförderliche Angebote geben muss. Insbesondere, wenn es um Schüleraktivierung oder um eine Stabilisierung im emotionalen und sozialen Bereich geht, sind im Rahmen der schulrechtlichen Möglichkeiten kreative Lösungen gefragt, die den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden und sie in ihrem Lernen aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung weiterbringen.

Hier bringen wir unsere fachlichen Ideen aber auch andere Ressourcen unseres Förderzentrums im Sinne der Schülerinnen und Schüler gerne ein und unterstützen damit die inklusive Beschulung vor Ort. Eine dieser kreativen Lösungen ist das Projekt SLAPP, dass unser Förderschullehrer Eike Precht mit Lehrkräften der benachbarten Liesel-Anspacher-Schule (LAS Achim) für eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern dort entwickelt hat. SLAPP = Soziales Lernen an praktischen Projekten

SLAPP ist ein schüleraktivierendes und lernförderliches Angebot. Es richtet sich vornehmlich an Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse der Liesel Anspacher-Schule, die in diesem Projekt soziale Fähigkeiten üben und vertiefen. Die Durchführung findet in den Räumen der EKS Achim statt, insbesondere in der schuleigenen Werkstatt.Die Schülerinnen und Schüler fertigen in Arbeitsteams ein Werkstück, das für andere gedacht ist, z.B. für eine andere Schule, ein Altersheim, Kindergärten usw..

Ziel dieses Projekts ist es, über die konkrete praktische Arbeit Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, Absprachen treffen und einhalten, Hilfsbereitschaft, Arbeitsplanung, Ausdauer und Aufmerksamkeit zu trainieren. Um die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, werden Werkstücke mit einem hohen Grad an Attraktivität gewählt. Im Rahmen der praktischen Arbeit planen die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsschritte zunehmend selbstständig und führen z.B. Berechnungen für benötigte Materialien durch. Neben der Stärkung von praktischen Kompetenzen wie messen, schleifen, bohren, zuschneiden, … sollen vor allem die individuellen sozialen Kompetenzen vertieft werden. Jede Schülerin und jeder Schüler führt ein Berichtsheft, in dem ausgewählte Punkte seines/ ihres Verhaltens dokumentiert werden. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Reflexion des eigenen Verhaltens im Team während der gesamten Fertigung. Dazu gehört auch, Rückmeldungen durch andere zu erhalten und auch auszuhalten und selber eine angemessene Rückmeldung zu geben.

Rahmenbedingungen

Das Förderzentrum Erich Kästner-Schule kooperiert im Schuljahr 2018/19 mit 14 Grundschulen und 6 weiterführenden Schulen. Das bei uns angesiedelte Beratungs- und Unterstützungssystem BASIS ist für über 30 Schulen im ganzen Landkreis zuständig.
Eine Vielzahl beteiligter Lehrkräfte und Schulleitungen gestalten somit täglich die inklusive Beschulung für Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung. Inklusion beschreibt dabei für uns den Weg, das konkrete Ziel heißt Teilhabe. Damit dies gelingt und die Beteiligten ihr Handeln als wirksam erleben, braucht es einen für alle verlässlichen Rahmen.

Da die Ausgangslagen je nach Standort unterschiedlich sind, haben wir versucht, mit dem Handout „Kooperation erfolgreich gestalten“ einen Rahmen für die Arbeit in der Kooperation zu beschreiben, der die individuellen Bedarfe berücksichtigt.
Das Handout ist mit der Unterstützung der Beraterinnen für Schulentwicklung und Unterrichtsqualität der Landesschulbehörde entstanden und wird sich ständig weiterentwickeln.

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