Berufsorientierung

Bausteine der Berufsorientierung an unserer Schule

Der Übergang Schule – Beruf stellt für Förderschüler häufig eine besondere Herausforderung dar. Viele Schülerinnen und Schüler benötigen Unterstützung, um für sich geeigneten Strategien zu entwickeln und den Übergang sinnvoll zu gestalten.

Berufsorientierung hat das Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Potentiale bewusst wahrzunehmen, zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Sie trägt dazu bei, dass sie ihren Fähigkeiten und Kompetenzen entsprechende Berufswege zielorientiert gestalten können. Ziel muss es ebenfalls sein, durch Maßnahmen der Berufsorientierung, die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeit und Selbstverantwortung zu stärken. Der Weg zu einem Hauptschulabschluss, zu einer Ausbildung oder zu anderen Qualifikationen kann dabei sehr unterschiedlich sein und muss die jeweils individuelle Ausgangslage berücksichtigen.

Folgende Bausteine gehören zu unserem Berufsorientierungskonzept:

1. Informationsgewinnung

Die Gewinnung von Informationen erfolgt in der Regel auf der Basis eines Wunschberufes. Die Schülerinnen und Schüler lernen zu recherchieren und erstellen z.B. eine Präsentation und erarbeiten einen Vortrag. Als Grundlage dienen die Informationsbroschüren der Agentur für Arbeit und des Bildungsverbundes Schule-Beruf sowie deren Internetpräsenz. Zusätzlich finden Betriebserkundungen und der Besuch der Ausbildungsplatzbörse statt.

2. Praxiserfahrungen sammeln

In Jahrgang 8 und 9 finden je zweiwöchige Betriebspraktika, die durch unsere Lehrkräfte eng begleitet werden, statt. Schülerinnen und Schüler bekommen ein Gefühl für die Anforderungen, die die Arbeitswelt an sie stellen. Gleichzeitig können die vorher gewonnen Informationen über den Berufszweig überprüft werden. Praxiserfahrungen sind wichtig, um den Wunschberuf kritisch zu hinterfragen und in einem nächsten Schritt seinen Wunsch zu festigen oder andere Perspektiven zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, Fremdeinschätzungen mit Selbsteinschätzungen abzugleichen.

Ein weiteres Praxisfeld ist der wöchentliche Berufsschultag in Jahrgang 9. Hier erhalten sie über den Praxisunterricht eine erste wertvolle Orientierung bezogen auf die Angebote der BBS und lernen, sich frühzeitig zurecht zu finden.

3. Stärkung des Selbstbewusstseins

Die Entwicklung und Stärkung der eigenen Fähigkeiten ist im Hinblick auf die Anforderungen einer beruflichen Tätigkeit ebenso entscheidend wie der Aufbau von Selbstbewusstsein. Dies hilft, mit Ablehnung z.B. bei einer Anfrage für einen Praktikumsplatz umzugehen. Zur Stärkung des Selbstbewusstseins und weiteren Schlüsselqualifikationen aus dem kommunikativen und sozialen Bereich arbeiten wir mit externen Trainern zusammen, die  z.B. das Auftreten z.B. bei einem Bewerbungsgespräch spielerisch üben.

Dies geschieht an unserer Schule bereits aufbauend ab Jahrgang 5 in unterrichtsbegleitenden Projekten mit verschiedenen Schwerpunkten hin zu einer vertieften Berufsorientierung in Jahrgang 8 und 9. Häufig unterstützen uns dabei SozialpädagogInnen oder auch TheaterpädagogInnen.

4. Berufsplanung

Wunschberufe sind manchmal auch über Umwege erreichbar. Es lohnt sich, auch Berufsalternativen zu betrachten. Nach dem Förderschul- oder Hauptschulabschluss an unserer Schule können an der Berufsschule weitere Schulabschlüsse erreicht oder verbessert werden. Zur Berufsplanung gehört eine passgenaue Beratung sowie die zeitgerechte Anmeldung in der Berufsschule oder in anderen Maßnahmen, die wir in enger Kooperation mit der Agentur für Arbeit begleiten.

5. Stärken sozialer Kompetenzen

Um erfolgreich eine berufliche Tätigkeit aufzunehmen, werden bestimmte Sozialkompetenzen erwartet. Der schulische Alltag vermittelt den Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl von Sozialkompetenzen. Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit gehören ebenso dazu wie Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Kritikfähigkeit. Die Stärkung dieser Schlüsselqualifikationen ist ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit an unserer Schule.

Das ist das Ziel der pädagogischen Arbeit an der Erich Kästner-Schule ist es, selbstbewusste junge Menschen zu entlassen, die sich ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst sind und sich mit Selbstvertrauen den neuen Herausforderungen stellen.

Einer unserer Abschlussjahrgänge hat der häufig gestellten Frage „Was willst du mal werden?“ ein eigenes Theaterstück gewidmet. Zur Abschlussfeier wurde Eltern, Freunden, Mitschülern und Lehrkräften die selbstbewusste Antwort präsentiert:

Was will ich mal werden? – Ich bin schon was!